#neverlunchalone Karriere & Entwicklung

Mittagspause am Mittwoch: Christiane Kürschner

Heute treffen wir in unserer virtuellen Mittagspause Christiane Kürschner. Seit Juli 2023 ist sie Teil des Businessladys-Teams und für das operative Marketing zuständig. Über welche Stationen sie zu ihrer Berufung kam, welchen Stellenwert ihr Job hat und mit welchem „Akt des Widerstands“ sie das Patriarchat brechen will, erfahrt ihr in der heutigen Mittagspause.

In der Rubrik „Mittagspause am Mittwoch“ stellen wir regelmäßig Frauen – und auch Männer – vor, die uns inspirieren. Anlass für das Gespräch ist die Mittagspause, die frau ja sowieso nie allein verbringen sollte;-) Unser Gast leistet uns also (virtuell) Gesellschaft beim #neverlunchalone.

Was isst du heute Mittag?

Bei mir gibt es heute – wie sehr, sehr oft – Kartoffeln mit Quark – als Lausitzerin selbstverständlich mit zu viel Leinöl.

Vegetarisch oder Fleisch?

Überwiegend vegetarisch.

Latte oder Grüner Tee?

Latte, baby.

Cocktail oder Bier?

Cocktail mit viel Sahne.

Ausgehen oder Kochen?

Kochen, ich bin ein Drinnie.

Jägerin oder Sammlerin?

Jägerin.

Was machst du eigentlich?

Ich bin die Berlin-Brandenburgische One-Women-Show für das Digitale. Text, Redaktion, Social Media und Grafik sind meine Schlagworte.

Und wie bist du dahin gekommen? Welche Entscheidungen hast du warum getroffen?

Ich habe ab meinem 16. Lebensjahr von der Pike auf Journalismus gelernt, inklusive den obligatorischen Straßenbefragungen und spätabendlichen Sitzungen vom örtlichen Kleintierzuchtverein. Ich habe aber irgendwann gemerkt, dass ich mich gern für gute Ideen und Institutionen stark machen möchte und bin auf die andere Seite gewechselt, die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.

Nach Abschluss des Philosophie-Studiums, einem Journalismus-Studium und dem Volontariat an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften wollte ich gern in die Wissenschaftskommunikation, aber dort waren die Stellen rar gesät, zwischen Volo-Stelle und Referent:in gab es quasi nichts. Und ich war frisch verheiratet, was zu interessanten Bewerbungsgesprächen führte.

Damals war SEO noch der New Shit und für viele ein Mysterium, die SEO-Marketing-Agenturen schossen wie Pilze aus dem Boden. Ich verstand es ganz gut und bekam erste Aufträge als SEO-Texterin. Und deshalb machte ich mich direkt nach dem Volontariat als Texterin selbstständig. Seither entwickele ich mich beständig weiter und merke immer wieder: Das ist es.

Was bedeutet Karriere für dich?

Alles und nichts. Ich habe ein sehr hohes Sendungsbewusstsein und teile – auf welchen Wegen auch immer – gern meine Ideen, Visionen und Gedanken – gern mit Ausrufezeichen. In meinem zweiten Leben bin ich angehende Permakultur Designerin und verstehe mich als Botschafterin eines nachhaltigen Lebensstils.

Diesen Anspruch lasse ich gern in meine Arbeit einfließen. Mein Beruf ermöglicht mir das auch und ich möchte gern noch ganz viele Projekte verwirklichen. Aber ob dieser berufliche Erfolg von außen als Karriere definiert wird, ist mir gleich.

Vereinbarkeit: War oder ist das ein Thema für dich?

Das ist für meinen Partner und mich seit vielen Jahren ein Thema. Aber da ich mein Büro zu Hause habe, fange ich schwierige Momente wie kranke Kinder gut ab. Ansonsten teilen wir uns 50/50 ein, das war nie eine Frage und musste auch nicht umständlich diskutiert werden.

Ich lebe das grundsätzlich ganz gechillt: Mein Tag hat 24 Stunden und ich muss Prios setzen. Ich räume meinem Job, meiner Familie und meinen Hühnern Zeit ein. Wenn dann was bleibt, geht es in den Garten. Fenster putze ich aus Prinzip und als Akt des Widerstands nicht.

Und bitte noch ein paar Tipps für unsere Leser*innen:

  • Lieblingspodcast: „Herz & Sack“. In den Gesprächen von Berit und Kim wird mir immer wieder klar, wie tief die patriarchalischen Strukturen in unseren individuellen Lebensgeschichten verwoben sind – und warum sie weg müssen.🫶🏼
  • Lieblingsbuch: Es gibt nicht DAS Buch. Grundsätzlich bin ich im 20. Jahrhundert stehen geblieben und lese gern von und über Menschen wie Böll, Brecht, Celan, Mühsam, Jurek Becker und Seghers. Aktueller Liebling ist Ernst Ottwalt, Erweckungserlebnisse hatte ich bei „Das Spiel ist aus“ von Sartre.
  • Mit welcher Person, lebend oder bereits verstorben, würdest du gern einmal Essen gehen? Rahel Varnhagen, das wäre sicher interessant.

Vielen Dank, liebe Christiane!🙏🏻

→  Der Link zu Christiane.
Christiane auf LinkedIn.

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