Bewerben Karrieretipps

Bewerbungsgespräch: So bereitest du dich optimal vor

Wenn du zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen bist, hast du die wichtigste Hürde schon einmal genommen. Immerhin 80 bis 90 Prozent der anderen Bewerber, bei Berufserfahrenen zirka 50 bis 60 Prozent, sind nicht so weit gekommen. So weit, so gut!

Jetzt geht die Arbeit erst so richtig los.

Wenn ein Unternehmen eine Stellenanzeige schaltet oder sonst nach Kandidaten sucht, werden zirka zehn bis 20 Prozent eingeladen. Bei Berufserfahrenen ist die Quote für die Einladung zu einem Bewerbungsgespräch höher, aber auch hier ist es ein klares Indiz für ein passendes Profil, wenn du eingeladen wirst.

Auch die anderen Kandidaten sind fachlich ähnlich gut wie du und verfügen über ähnliche Erfahrungen. Außerdem haben sie über ihre Unterlagen überzeugt, also ihre Zeugnisse und Referenzen.

Erfolgsfaktor Vorbereitung

Damit du hinterher aus dem Gespräch gehst und dir sicher bist, dein bestes gegeben zu haben, musst du dich vorbereiten. Das ist einer der Punkte, die von Personalverantwortlichen oft vermisst wird: Da weiß eine Kandidatin nicht einmal mehr den Namen des Unternehmens oder was sie im Lebenslauf eigentlich angegeben hat.

5 Punkte für deine optimale Vorbereitung aufs Bewerbungsgespräch:

Auf manche von diesen kannst du dich vorbereiten, wenn deine Bewerbungsphase beginnt. So wird sich deine Selbstpräsentation ja nicht grundsätzlich ändern, du wirst wahrscheinlich die Schwerpunkte etwas anders setzen:

1. Eine selbstbewusste Haltung:

Dieser Punkt ist sehr wichtig, daher steht er auch an erster Stelle. Wenn du dir die ganze Zeit denkst: „Ach, die anderen sind so gut, wer weiß, ob ich das hier schaffe?“ tritt natürlich ganz anders auf als jemand, der sagt: „Super, dass man mich eingeladen hat. Ich passe ja auch wirklich gut auf die Stelle! Ich freue mich schon, meinen Gesprächspartnern von mir zu erzählen…“ Sollte es dir eher schwer fallen, Sicherheit auszustrahlen, befolge erst einmal die anderen Punkte und dann kommst du wieder auf diesen Punkt zurück!

2. Sammle Informationen zum Unternehmen:

Werde zum Wissenssucher zu diesem Unternehmen. Was schreibt es selbst auf der Website, was steht im Geschäftsbericht? Welche Broschüren kannst du zu dem Unternehmen finden? Dann grabe noch tiefer und lies in der Wirtschaftspresse, schaue dir Bewertungen auf Bewertungsportalen wie kununu.com durch und checke Mitarbeiter auf Xing oder LinkedIn an. Wenn du als Wissenschaftlerin im Unternehmen oder in der Forschung arbeiten möchtest, hilft dir Researchgate (Netzwerk für Wissenschaftler_innen) hier eher weiter. Auch eine Unternehmensseite bei Facebook oder einem anderen Social Media Kanal bietet dir viele Einblicke. Auch Begegnungen im „richtigen Leben“, zum Beispiel auf Jobmessen oder bei Vorträgen, vermitteln dir einen Eindruck. Auch dein persönliches Netzwerk kann dir mit Informationen weiter helfen, die du so in keinem offiziellen Kanal bekommst. Dafür bietet sich zum Beispiel das Alumni-Netzwerk deiner Alma Mater an, Berufsverbände oder Branchentreffen.

3. Informationen zur Branche:

Bei jedem Bewerbungsgespräch solltest du dich intensiv mit der Branche auseinander setzen. Du solltest auch wissen, an welcher Stelle sich das Unternehmen befindet: Ist es führend? Gilt es als Innovationsmotor? Auch Fragen zur Wirtschaftslage der Branche solltest du beantworten können. Und vor allem auch, welche Fragen in Zukunft anstehen (Stichwort: Industrie 4.0, Digitaler Wandel).

4. An die Zukunft denken:

Wahrscheinlich hat man dich für eine bestimmte Stelle angesprochen bzw. eventuell sogar über einen Personalberater ansprechen lassen. Nun kommt es bei einem Bewerbungsgespräch nicht auf die Vergangenheit an und auch nicht auf die Gegenwart. Man möchte wissen, was du in Zukunft leisten wirst. Natürlich zeigen deine Erfahrungen, was du wahrscheinlich stemmen kannst. Man will aber auch einschätzen können, welchen Weg ihr in Zukunft zusammen gehen könntet. Zumindest bei Fach- und Führungskräften ist das so. Also denke um die Ecke. Überlege dir, welche Fähigkeiten und Erfahrungen du mitbringst, die für das Unternehmen in Zukunft wichtig sein können: Der Markt in Brasilien wird gerade erschlossen? Prima, du sprichst ja fließend portugiesisch, weil deine Mutter ursprünglich aus Brasilien stammt.

5. Üben, üben, üben:

Das ist sicher der Punkt, der am ehesten vernachlässigt wird. Weil man sich ja so gut kennt. Weil man ja weiß, wie man tickt. Weil man ja weiß, welche Erfolge man schon eingefahren hat. Dabei kommt es immer wieder vor, dass es eben doch Punkte gibt, an denen wir doch nicht so sicher sind. Daher der Tipp: Übe deine Selbstpräsentation! Schau dir noch einmal an, was du wirklich im Lebenslauf angegeben hast und welche Fragen man dazu stellen könnte, zum Beispiele kritische oder situative Fragen. Wenn du diese vorher öfters geübt hast, fällt es dir viel leichter, im Gespräch locker und sicher zu wirken. Deine Antworten sollen nicht so wirken, als seien sie auswendig gelernt. Mit etwas Übung wird das auch nicht passieren. Am besten, du übst das vorm Spiegel – das hilft wirklich schon enorm.

Fazit:

Mit diesen Tipps kannst du selbstbewusst ins Bewerbungsgespräch starten. Hier noch einmal in Kürze:

  • Recherche zum Unternehmen und zur Branche
  • Um die Ecke denken und formulieren, was du auch in Zukunft für das Unternehmen tun kannst
  • Üben. Üben. Üben.
  • Eine selbstbewusste Haltung einnehmen

Buchtipps & Links:

Schreibe einen Kommentar